Phytotherapie:
Die Anwendung pflanzlicher Arzneimittel zur Vorbeugung und Behandlung von Krankheiten wird als Phytotherapie bezeichnet. Sie ist ein Teilgebiet der Arzneipflanzenkunde.
Die heilende Wirkung vieler Pflanzen hat man sich schon immer in der Volksheilkunde zunutze gemacht, die Arzneiwahl erfolgte durch Erfahrung und Intuition und war mystisch - religiös
beeinflusst.
Heutzutage in unserer modernen, aufgeklärten Zeit geht der Trend in der rationellen Schulmedizin immer mehr zu chemisch genau definierten und in ihrer Wirkungsweise genau dokumentierten
Reinsubstanzen.
Die traditionelle Naturheilkunde setzt aber mehr auf die gesamten Auszüge einer oder mehrerer Heilpflanzen, da gerade das Gemisch der Wirkstoffe die Wirkung erzielt und nicht der Einzelstoff. Hierbei
sind die Dosierung, Zusammensetzung, verwendete Pflanzenteile, Kombinationsmöglichkeiten und Zubereitung wichtige und streng zu beachtende Faktoren. Verwendete Pflanzenteile sind : das Kraut (lat.
Herba), die Blätter (Foliae); die Blüten (Flores), die Früchte (Fructi), die Samen (Semen) oder die Wurzel (Radix).
Aus diesen Pflanzenteilen gewinnt man je nach Löslichkeit der Wirksubstanzen, pflanzliche Verreibungen und Pulver, wässrige, alkoholische, ölige Auszüge und Lösungen, die in Form von Tees, Tropfen,
Dragees, Tabletten eingenommen, als Tinkturen und Salben äußerlich aufgetragen oder als Zäpfchen eingeführt werden.