Eine gesunde Ernährung gehört zu den Grundvoraussetzungen für ein langes, vitales Leben.
Kurzfristige Maßnahmen wie Heilfasten, Kuranwendungen oder Diäten sind zwar in einigen Fällen geeignet, um Übergewicht zu bekämpfen.
Aber um den Körper dauerhaft gesund zu erhalten und dem Alterungsprozess aktiv entgegen zu wirken, ist eine langfristige Ernährungsumstellung der einzige Weg.

Auch die Medien haben diesen Trend längst erkannt und überschwemmen die Öffentlichkeit mit gut gemeinten Ernährungstipps. Dass der häufige Verzehr von Alkohol und Fast Food dem Körper schadet, ist mittlerweile jedem bekannt.
Aber bei der Auswahl von geeigneten Nahrungsmitteln spielen auch die persönlichen Voraussetzungen eine bedeutende Rolle.
Von einer Ernährungsberatung kann man besonders profitieren bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten, bei bestimmten Vorerkrankungen, bei starken Übergewicht oder bei Essstörungen.
Diese Aufgabe erfordert professionelles Wissen, aber auch die vorab durchgeführte Laboranalysen sowie eine realistische Einschätzung der zu erreichenden Erfolge.

Daher sollte jede Ernährungsumstellung nur unter ärztlicher Kontrolle durchgeführt werden.

 

Ernährungsmedizin in der naturheilkundlich-ärztlichen Praxis
Ernährung als Therapie



Immer wieder sind wir in Klinik und Praxis mit systemisch-chronisehen Erkrankungen konfrontiert, deren Ursachen wir im Einzelnen noch nicht kennen, für die wir aber unsere Ernährung (mit-) verantwortlich machen. Dies sind in erster Linie Erkrankungen, die das Verdauungssystem direkt betreffen (Refluxösophagitis, Gastritis, Reizdarm, Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen, Hepathopathien) aber auch das Übergewicht, der Hypertonus, die Arteriosklerose, Rheumatische Erkrankungen, Chronische Erschöpfung, Allergien, Krebs.


Medikamentöse Therapien sind manchmal nicht zu umgehen, aber sie bleiben immer nur symptomatisch: Sie blocken die Säureproduktion der Belegzellen, sie dämpfen überschießende entzündliche und immunologische Prozesse mit Cortison, mit Mesalazin, mit Immunsuppressiva. Wir versuchen Schlimmeres zu verhüten, aber die Ursachen beseitigen wir damit nicht.

 

 

„Egal wie der Vater der Krankheit heißt, die Mutter ist immer die Ernährung“ (chinesisches Sprichwort)


Die Bedeutung der Schleimhautintegrität und die Rolle des intestinalen Immunsystems ("gut associated lymphoid tissue" (GALT)) bei der Entstehung systemischer Entzündungen und ihren Folgen konnte in den letzten Jahren in vielen Untersuchungen nachgewiesen werden.
Wie aber können wir durch eine vernünftige Diätetik die entzündlich-immunologischen Veränderungen der intestinalen Mukosa, des intestinalen Immun- und Nervensystem, des Stoffwechselsystems therapeutisch beeinflussen? Und: Was können wir dem Gesunden raten, wie und was er essen soll? Die folgende Zusammenstellung weist den Weg. Sie kann als Leitlinie für eine individuelle Beratung genutzt werden.


Der Mensch ist was er verdaut! 


Vorraussetzung für die ordnungsgemäße enzymatische Aufschlüsselung und Verdauung aller Nahrungsbestandteile ist ein intaktes gesundes Schleimhautsystem. Im proximalen Dünndarm werden aus dem Nahrungsbrei Aminosäuren, Einfachzucker, Fettsäuren und die meisten Vitamine, Mineralien und Spurenelemente resorbiert. In den unteren Darmabschnitten, besonders im Dickdarm, siedelt eine an Zahl und Aktivität äußerst komplexe Bakterienflora, die uns einerseits mit wichtigen Vitaminen und Metaboliten versorgt, andererseits aber auch immunmodulatorische und Abwehraufgaben erfüllt.
Außerdem beherbergt der Darm das mukosa-assoziierte lymphatische Gewebe (MALT) den größten Teil unseres Immunsystems. 80% der Immunzellen haben hier ihren Ursprung, kein anderes Organ bildet ähnlich viele Antikörper. Es ist ein fein abgestimmtes System aus Makrophagen, M-Zellen, B- und T-Lymphozyten. In der Darmmukosa liegt auch das intestinale Nervensystem, ein neuro-endokrinologisch hochaktives Gewebe. Hier wird etwa 90% des Serotonins gebildet, das nicht nur stimmungsaufhellende und antidepressive, sondern auch appetitzügelnde Wirkung hat.

"Der Mensch lebt nur von der Hälfte dessen,
was er isst, von der anderen Hälfte leben die Ärzte:' (Ägypten 2000 v.chr.) 



 

Es ist die chronische Überforderung der Verdauungsorgane Magen, Dünndarm, Dickdarm, Bauchspeicheldrüse, Leber - die zu Entzündungen der Darmschleimhaut, der Mukosa, zur Schädigung des Immun- und Nervensystems und des gesamten Stoffwechsels führt:
•    Wir essen zu viel, zu viel auf einmal, zu viel Schwerverdauliches.
•    Wir essen zu schnell und zu hastig. Ein Teil der Nahrung bleibt unverdaut, und wird nicht von den Darmsäften aufgeschlüsselt.

Was von der aufgenommenen Nahrung nicht rechtzeitig und nicht restlos enzymatisch abgebaut wird, das wird von den Bakterien in tieferen Darmabschnitten zersetzt. Aus essentiellen Aminosäuren Tyrosin, Tryptophan und Phenylalanin entstehen Fäulnisstoffe - Indol, Kresol, Phenol, Skatol. Schwerverdauliche faserreiche Kohlenhydrate gären, es entstehen Butanol, Propanol und andere Fuselalkohole. Alle diese Stoffe sind zytotoxisch
und kanzerogen. Sie führen zu entzündlichen Veränderungen der Darmschleimhaut, werden resorbiert, durchströmen das mukosale Immun- und Nervensystem und den gesamten Stoffwechsel. Sie können in Faeces, Urin, Blut nachgewiesen werden (Labor: Indikainprobe). Wir sprechen von der Intestinalen Autointoxikation - von der Selbstvergiftung vom Darm.

Das Ausmaß dieser Zersetzungsvorgänge erkennt man an der Bildung von Darmgasen, an der Auftreibung des Leibes und am üblen Geruch des Stuhles. Dieser Reizzustand äußert sich in einer Neigung zu breiigen und schmierigen Entleerungen. Häufig stellt sich dann aber auch ein Erschöpfungszustand des Darms ein, mit unzureichender Darmsaftbildung und mit hartnäckiger Darmträgheit. Diese Patienten leiden besonders unter den Intoxikationen. (Anamnese, Befunderhebung)

Es kommt zu einer Vermehrung der Bakterien in den Dünndarm hinein (Overgrowth-Syndrom) und einer ausgeprägten Dysbiose mit einer Verminderung der aeroben Leitkeime Lactobacillen und Bifidobakterien, die für die Schleimhautintegrität (tight junctions) mitverantwortlich sind.

Die exsudative Entzündung der Darmschleimhaut (Labor: alpha-l-Antitrypsin, Calprotectin im Stuhl) führt zur Störung der Schleimhautimmunität (Labor: slgA im Stuhl), Auflösung der Tight-junctions, der Verbindungen zwischen den DarmschleimhautzeIlen, und zum Leaky-gut-Syndrom, dem Syndrom des "löchrigen Darms". Hier können hochmolekulare, unverdaute Proteine penetrieren und treffen in der Mukosa auf das vegetative Immunsystem. Dort können sie die Antikörperbildung auslösen (Labor: IgE, IgG auf Nahrungsmittel).

 

Nitrosativer Stress - Mitochondriopathie, Serotoninverlust 
 

Diese Entzündungen in der Schleimhautfläche löst eine Kaskade von mukosalen und system ischen immunologischen Reaktionen aus:
•    Bildung von Entzündungsmediatoren (z.B. TNFa, IL-6), die wir heute für viele systemischen Erkrankungen (wie Rheuma, CED) verantwortlich machen.
•    Anfall an Sauerstoffradikalen und nitrosativem Stress. Dies führt zu Schäden an den Mitochondrien und der Atmungskette. (Labor: Mitochondriale Aktivität, Nitrotyrosin). Die Zuckerverbrennung im Zitronesäurezyklus wird gehemmt und es fällt vermehrt Lactat an (Labor: Pyruvat/Lactat-Verhältnis). Es kommt zur Übersäuerung. Die Leitsymptome sind: Müdigkeit, Erschöpfung, morgendlich lange Anlaufszeit, Zerschlagenheit, Gelenksteife, LWS-Schmerzen, morgendliche Inappetenz,,,Fress"-Attacken auf"Süßes."
•    Verbrauch an Vitaminen und Spurenelementen.
•    Verlust an Serotonin mit depressiven Symptomen, Antriebslosigkeit, übersteigertem Appetit.

 
Der therapeutische Weg
 

Oberstes Ziel ist die Beseitigung der Intestinalen Intoxikation und die Entzündungsvorgänge kommen zur Ruhe, das Verdauungssystem, das Immunsystem, der ganze Stoffwechsel wird regenerieren und gesunden.
Für eine therapeutische und präventive Dätetik ergeben sich folgende Grundsätze:
Wir müssen uns einerseits alle Stoffe zuführen, die wir brauchen: Eiweiße für die Erneuerung von Substanz- und Funktionsproteinen. Fette und Kohlenhydrate zur Deckung des Energie- und Wärmehaushaltes. Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente für den reibungslosen Ablauf aller Stoffwechselvorgänge.
Ebenso aber gilt ein Zweites: Wir müssen der individuellen Verdauungsleistung Rechnung tragen: Keine Überforderung der individuellen verdauenden und stoffwechseinden Systeme!
Alle Nahrungsbestandteile müssen so gegessen und gekaut werden, dass sie im Mund vollständig verspeichelt sind, im Magen von der Magensäure vollkommen eingesaftet werden. Im Duodenum sollten sie von den Enzymen durchdrungen und in ihre Bausteine - Proteine in Aminosäuren und Dipeptide, Kohlenhydrate in Di- und Monosaccharide, Fette in die einzelnen Fettsäuren - aufgeschlüsselt werden, damit sie resorbiert werden können. Entzündungen in tiefer liegenden Darmabschnitten werden entlastet und können abheilen.

Deshalb:
•    Kauen, einspeicheln, auskosten!
•    Kleinere Mahlzeiten - je kränker der Patient, desto kleiner die Mahlzeiten!
•    Faserhaltige Nahrungsmittel, Obstsäuren und säurehaltige Speisen sind beim Kranken, besonders in den ersten Tagen und Wochen zu meiden.
•    Kohlenhydratreduktion - bei schwereren Erkrankungen in den ersten Tagen strenger, später etwas moderater.
•    Fettbetonte Kost - die Energiegewinnung aus Fettsäuren ist auch bei ausgeprägter Mitochondriopathie und nitrosativem Stress problemlos möglich.

Reduziert man Brot, Obst und Salate für kurze Zeit auf ganz knapp bemessene Mengen und begrenzt die Mahlzeiten, dann beendet man in wenigen Tagen den Gärungs- und damit auch den Fäulnisprozess. Die Darmflora regeneriert sich, die exsudative Entzündung kommt zur Ruhe, die Schleimhaut regeneriert sich, die Leaky-guts heilen, die Giftbildung hört auf, das Immunsystem erholt sich, die Krankheitssymptome verschwinden.

 

Gesundet der Darm, gesundet der Mensch! 
 

Um schnell zu einem Erfolg zu kommen, ist der Anfang etwas streng gehalten und zwar für wenige Tage mit einer fast kohlenhydratfreien Kost - eiweiß- und fett betont. Der Patient isst dabei kaum mehr Eiweiß als früher, denn Brot, Nudeln, Kartoffeln enthalten auch nicht unerhebliche Mengen Eiweiß. Kohlenhydratträger, vor allem Getreide, sind zunächst aber für einige Tage gestrichen oder werden nur in sehr knappen Mengen in die Kost eingefügt. Dafür wird der Fettanteil etwas angehoben. Eiweiß und Fett sind dann erfahrungsgemäß leicht verdaulich und bekömmlich.
Der Arzt muss den Patienten auf diesem Weg begleiten. Er braucht sein Vertrauen und seine Mitarbeit. Ziel der gemeinsamen Bemühungen ist es, eine gemischte und gehaltvolle, aber leicht bekömmliche Kost zu finden, eine Ernährungsweise, die den Lebensgewohnheiten und den Alltagsbelastungen so gut wie möglich angepasst ist. Die Kost ist in der ersten Zeit etwas monoton und in den jeweiligen Mahlzeiten einfach zusammengesetzt - aus zwei bis drei Nahrungskomponenten. Die ersten Eiweiß-Fett-Mahlzeiten müssen knapp bleiben. Zu Anfang muss alles weggelassen werden, was stört und den Heilungsprozess behindern könnte.

 
 
Wie sollten Sie essen?


1.    Jede Mahlzeit soll köstlich zubereitet sein, denn es muss schmecken. Und jeder Bissen muss im Mund ausgeschmeckt werden, muss im Mund anverdaut werden.
2.    In den ersten Tagen wird die Mahlzeit aus einfachen Lebensmitteln möglichst zuhause zubereitet und zuhause gegessen.
3.    Die eigene Mahlzeit kann auch im Kreise anderer Menschen, z.B. der Familie, eingenommen werden. Bei diesen Mahlzeiten die Anderen reden lassen, ruhig und gelassen bleiben, auch wenn das eigene Essen etwas länger dauert.
4.    Keinen Ärger aufkommen lassen, möglichst keine Unterhaltung, nicht lesen, nicht fernsehen.
5.    Entspannt sitzen. Nur kleine Bissen in den Mund nehmen.
Während des Essens Besteck immer wieder neben den Teller legen. Gabel oder Löffel erst wieder füllen, wenn der Mund leer ist.
6.    Sich auf das konzentrieren, was im Mund liegt: kosten und auskosten - schmecken, schmecken und ausschmecken, auch Getränke und flüssige Speisen.
7.    So lange schmecken und kosten, bis jede Speise - Mundtemperatur hat,
- restlos zerkleinert ist,
- restlos verflüssigt ist
- und völlig ausgeschmeckt ist.
8.    Was in dieser Weise ausgeschmeckt und mit Speichel verflüssigt ist, das schluckt sich aus dem hinteren Teil der Mundhöhle in kleinen Portionen von selbst.
9.    Mehr Zeit zum Essen nehmen, das bietet mehr Genuss. Man merkt nach 20 bis 30 Minuten, wie sich ein inneres Sättigungsgefühl einstellt. Dann aufhören! So viel und so oft essen, dass man den ganzen Tag über wohlig satt ist, im Bauch leicht und leer.

 
Wann sollten Sie essen?


1.    Etwa sechs bis acht Mahlzeiten über den Tag verteilt. Drei etwas betonte Hauptmahlzeiten mit sechs bis acht, später acht bis zehn Bissen. Knappe Zwischenmahlzeiten mit vier bis sechs Bissen.
2.    Die Mahlzeiten in regelmäßigem Abstand von etwa drei Stunden einnehmen. Zeitpunkte etwa 7, 10, 13, 16, 19 und 22 Uhr. Keine Mahlzeit auslassen!
3.    Der Patient sollte immer gesättigt sein! Wenn Hungergefühl aufkommt, sofort etwas essen: zwei bis drei Bissen. Eventuell nur etwas Flüssigkeit, Wasser, Tee, eine Brühe.
4.    In den ersten Tagen keine hektischen und strapaziösen Aktivitäten!
5.    Es könnte dann Hunger oder ein Gefühl der Schwäche aufkommen. Sie sollten immer etwas zu Knabbern bei sich haben, z.B. etwas Hartkäse.
Je kränker das Verdauungssystem, z.B. bei M. Crohn, Colitis ulcerosa, schweren Gelenkentzündungen oder bei ausgeprägten dyspeptischen Störungen, desto kleiner müssen die Mahlzeiten sein. In akutE;n Fällen können zunächst einmal halbstündlich ein bis zwei, später stündlich drei Bissen gegessen werden. Dann alle zwei Stunden sechs bis acht Bissen, keine Hauptmahlzeiten.

 
Was sollten Sie essen?


Je nach Schwere der Erkrankung, in den ersten Tagen nur Eiweißträger (Eier, Fisch, Fleisch) und Fett (Butter, Sahne, Speiseöl).
•    Keine Kohlenhydratträger
•    keine Speisen die zur Gärung, und damit zur Bildung von Gärungssäuren führen.
•    keine Speisen die Säuren enthalten, also: kein Obst, keine Obstsäfte
•    kein Salat, kein Gemüse, keine Rohsäfte, keine Gemüsesäfte
•    keine Getreidespeisen, kein Brot, keine Kornprodukte, keinen Reis, keine Nudeln
•    keine Süßigkeiten
 
Nach einigen Tagen schrittweise kleine Mengen einfügen:
•    weich gekochte Kartoffeln
•    zartes, ganz weich gekochtes, mildes Gemüse
•    zartes Weißbrot mit viel Butter

Flüssigkeit:
•    Morgens mindestens eine Stunde vor dem Frühstück sofort nach dem Aufwachen oder bereits beim Aufwachen in der Nacht ein bis zwei Gläser warmes Wasser.
•    Tagsüber jeweils eine halbe Stunde vor jeder Mahlzeit ein halbes bis ein Glas warmes Wasser oder nicht säuerlichen Tee oder dünnen Kaffee (in kleinen Schlucken). Der Patient soll selbst herausfinden, wie viel Flüssigkeit er braucht, um einen geregelten, geformten Stuhl zu haben - auch bei leichter, knapper und ballaststoffarmer Kost.
 

Mit den angegebenen Trinkmengen wird die Ausscheidung von Darmgiften und Stoffwechselablagerungen erleichtert. Übergroße Flüssigkeitsmengen könnten die Darmfunktion allerdings stören.

 

Wie könnten diese Mahlzeiten gestaltet werden? 
 

Frühstück

Ein bis zwei Eier, fest wie Honig - evtl. nur das Eigelb, auch als stockiges Rührei mit Salz, evtl. auf einer halben Scheibe Toast mit reichlich Butter, dazu Kaffe oderTee.

Zwischenmahlzeit

Morgens zwischen 10 und 11 Uhr: eine dicke Scheibe Hartkäse, z.B. trockener Emmentaler, evtl. mit Butter.

Mittags

Zarter Fisch, z.B. Lachs oder Forelle, Fleisch, bevorzugt Geflügel oder zartes Kalbfleisch, gebraten, gewürzt, Fett:
frische Butter, Sahne. Alles wird weich, zart und lecker gewürzt.
Dazu Kartoffeln - zunächst eine halbe Kartoffel ganz weich gekocht, nach ein paarTagen eine ganze Kartoffel, dazu viel Butter. Keine Vorspeisen, keine Nachspeisen.

Nachmittags

Zum Beispiel eine Portion Weichkäse mit etwas Gelee.

Abends

Eine halbe Scheibe Toast, zart geröstet, mit viel Butter, dazu zwei bis drei Scheiben gekochten Schinken oder Käse. Alternativ ein Ei, z.B. ein Rührei mit etwas Gelee oder Marmelade.

Spätabends

Vor dem Zähneputzen ein bis zwei Ecken Schokoladeohne Nüsse, ohne Rosinen, Stück für Stück auf der Zunge zergehen lassen.

Das Ergebnis dieser Umstellung:

Der Patient isst weniger Kalorien, aber die gleiche Menge Eiweiß wie früher, denn das Eiweiß in Brot und Teigwaren entfällt. Er isst etwas mehr Fett - zunächst nur Sahne und Butter: 100-120 g, das ist die Menge die der Durchschnittsbürger zu sich nimmt. Kohlenhydratträger werden langsam in knappen Mengen wieder eingefügt.
Die Giftbildung im Darm hört auf:
•    Der Patient wird satt und er nimmt ab.
•    Der Leib wird ruhig.
•    Der Stuhlgang normalisiert sich.

Nach Besserung der Beschwerden kann die Kost nach Absprache in kleinen Schritten ergänzt werden z.B. durch:
•    Kartoffeln, zunächst eine, dann auch zwei, aber nur 1 x täglich
•    weichgekochten, klebrigen Reis
•    Zwieback, Weißbrot evtl. 2 x täglich
•    eine halbe reife Banane
•    einige Beerenfrüchte (sorgfältig ausgelutscht - Schale und Kerne ausspucken)
•    etwas frisch gepresster Möhrensaft (in kleinen Schlucken schmecken, auf der Zunge zergehen lassen, die Säuren mit Speichel abbinden)
•    Saft einer halben Nektarine
•    einige Blatt Kopfsalat mit Dressing: kauen, auslutschen, Blattgerüst auf den Teller zurücklegen
•    ein bis drei Esslöffel Gemüse, ganz weich gekocht

Zur Prävention oder bei leichteren Beschwerden genügt meist die Beachtung einiger weniger Punkte, um Beschwerden und Krankheitssymptome zum Abklingen zu bringen:

  • Geruhsames und sorgfältiges Essen: Das Kauen und sorgfältige Genießen und Schmecken der Speisen."Lassen Sie die Speisen auf der Zunge zergehen!"
  • Häufige und knappe Mahlzeiten: Zwischen die Hauptmahlzeiten sollten kleine kohlenhydratarme Imbisse eingelegt werden. Dann kommt es nicht zu Heißhungerattacken,dann kann jede Mahlzeit mit Genuss und Aufmerksamkeit gegessen werden.
  • Leicht verdauliche Nahrungsmittel in leicht verdauliche Zubereitung. Gerade in unserem gestressten Alltag sollten wir uns die Hilfe der Küchentechnik zunutze machen, und den Verdauungsvorgang so erleichtern.


Das mag dann genügen. Die bakteriellen Zersetzungsvorgänge und Entzündungen kommen zur Ruhe, der Stoffwechsel wird gesunden. Mehr braucht der Körper nicht um gesund zu werden, um gesund zu bleiben. Das diätetische Ziel ist: eine hochwertige, aber leichtverdauliche Mischkost abwechslungsreich, schmackhaft und bekömmlich. Auch der Arzt sollte diese Dinge beherzigen. Er wird mehr Überzeugungskraft haben, wenn er die positiven Erfolge am eigenen Leibe erfährt.



Die Ratschläge stammen von Kollegin:

Dr. med. Monika Pirlet-Gottwald
Allgemeinärztliche Praxis
Naturheilverfahren - Ernährungsmedizin 
Physikalische Gefäßtherapie, Ärztlicher Burnout-Berater

Waisenhausstraße 52 a
80637 München
Tel: 089-12710747

Fax: 089-12710746
Handy: 0172-8978661

www.pirlet-gottwald.de

Ich bitte Sie, wenn Sie sich durch diesen Text angesprochen füllen, sich um eine Beratung bei dieser Kollegin zu bemühen.