Besondere Impfungen in der Frauenheilkunde:



 
 
Besondere Impfungen in der Frauenheilkunde:

HPV Impfung

HPV - Infektion, Gebährmutterhalskrebsrisiko und HPV Impfung




Bei der Entstehung von Gebärmutterhalskrebs werden mehrere Schritte durchlaufen.
Die notwendige Voraussetzung ist nach derzeitigem Wissenstand eine Infektion mit mindestens einem von 15 Hochrisiko-HPV (Humanes Papilloma Virus) - Typen.
Der hauptsächliche Übertragungsweg für die HPV-Infektionen am Gebärmutterhals sind Sexualkontakte.
Die meisten Menschen infizieren sich im Laufe ihres sexuell aktiven Lebens.
Normalerweise wird eine HPV-Infektion nach im Mittel 6 bis 18 Monaten durch zelluläre Immunmechanismen überwunden, hinterläßt aber keine lebenslange Immunität - eine Reinfektion mit demselben Typ ist möglich.

Ein geringer Teil der HPV-Infektionen wird nicht überwunden und kann chronisch verlaufen (ca. 10 %).
Chronische Infektionen über 12 bis 24 Monate stellen ein sehr großes Risiko für die Entstehung von Krebsvorstufen am Gebärmutterhals dar.
Dabei sind chronische Infektionen mit dem HPV-Typ 16 am häufigsten mit der Entstehung von Krebsvorstufen assoziert (Risiko von 40 % in Verlauf von 5 Jahren).
Krebsvorstufen am Gebärmutterhals (sog. CIN=Cervikal Intraepitthelial Neoplasia), die am Muttermund-biopsie- Material oder an herausoperierten Gewebeteilen diagnostiziert werden, können nach ihrem Schweregrad eingestuft werden.
Während leichte Zellveränderungen (CIN 1) noch nicht als Krebsvorstufe gelten, steigt das Risiko für die Entstehung von Gebärmutterhalskrebs an, wenn mäßige oder schwere Zellveränderungen
(CIN 2+=CIN 2, CIN 3 und Carcinoma in situ=CIS) vorliegen.
Das Risiko zur Entstehung von Gebärmutterhalskrebs ausgehend von einer Krebsvorstufe des Schweregrads CIN2+ liegt bei ca. 20 bis 30 % innerhalb 5 bis 10 Jahren und ist u.a. abhängig von dem verursachenden HPV - Typ. Werden nur Krebsvorstufen des Schweregrades CIN 3 betrachtet, die über einen Zeitraum vo 2 Jahren bestehen bleiben, liegt das Risiko zur Entstehung von Gebärmutterhalskrebs bei ungefähr 50 %.
Die Deutsche Gesselschaft für Gynäkologie empfiehlt in einer Leitlinie, CIN 3 und über 12 Monate persisierende CIN 2 Läsionen operativ zu behandeln. Das Ziel der operativen Therapie ist die vollständige Entfernung aller tomorverdächtigen Läsionen.

HPV - Impfung

Die verfügbaren Impfstoffe gegen HPV sind zu nahezu 100 % (bei Frauen, die noch kein Geschlechtsverkehr hatten) wirksam zur Verhinderung von Infektionen mit HPV 16 und 18 und damit assozierten Krebsvorstufen (CIN 2+) am Gebärmutterhals.
Werden Frauen die noch nicht sexual aktiv sind geimpft,  wird die Wirksamkeit für die Verhinderung von CIN 2+ Läsionen, für den Impfstoff Cervarix® mit 70 %, für Gardasil® 46 % (jedoch zusätzlich Schutz vor Genitalwarzen), angegeben.
Bei bereits mit HPV infizierten Frauen ist die Wirksamkeit der Impfstoffe wesentlich schlechter und die Impfung hat auch keinen therapeutischen Effekt auf bestehende Infektionen oder bereits aufgetretene Zellveränderungen.

Aus diesen Zahlen wurde die Empfehlung der STIKO abgeleitet, junge Mädchen und Frauen (zwischen 12 und 17 Jahren) von Beginn der sexuellen Aktivität zu impfen.


Sicherheit der Impfungen:

Bislang (Stand August 2009) wurden weltweit 40 Millionen Dosen Gardasil® und 7,5 Millionen Dosen Cervarix® in Europa verabreicht. Ein erhöhtes Auftreten von schweren Impfkomplikationen oder bleibenden Impfschäden konnte seither nicht dokumentiert werden; somit bieten die beiden Impfstoffe gegen HPV eine vergleichbare Sicherheit wie andere seit langem verwendete Impfstoffe, wi etwa gegen Tetanus, Diphterie oder Hepatitis B.

Bei den  bisher gemeldeten Fällen von vermuterten schwerwiegenden unerwünschten Impfstoffwirkungen ließ sich kein kausaler Zusammenhang mit der Impfung gegen HPV sichern, jedoch führten die sensationsmäßig in der Presse und Fernsehen  publizierte Vermutungen zur Verunsicherung der impfwilligen Frauen.

Auch wenn der Nutzen hinsichtlich der Verhinderung von Fällen an Gebärmutterhalskrebs erkrankten erst in vielen Jahren zum Tragen kommen wird, kann kurzfristig mit einem Rückgang von behandlungsbedürftigen Krebsvorstufen am Gebärmutter in Deutschland gerechnet werden, wenn hohe Impfquoten erreicht werden.

Es wäre unverantwortlich, wenn Mädchen und junge Frauen, die bereits eine Impfserie begonnen haben oder beginnen möchten, diese jetzt aufgrund widersprüchlicher Informationen und Fehlinformationen nicht weiterführen oder beginnen würden.
 
Noch offen ist die Frage ob nach Beendigung der vollen Impfserie eventuell zur späteren Zeitpunkt eine Auffrischung notwenig sein wird.

Auch wichtig ist zu erwähnen, dass die Impfung gegen HPV die Teilnahme an Früherkennungsprogramm nicht ersetzen kann und soll.
Allerdings ist die Verzahnung beider Präventivmanahmen wichtig, um einen optimalen Schutz vor dieser Krebsart zu erlangen.



Quelle: Epidemiologisches Bulletin des Robert Koch Institutes vom 10.08.2009 / Nr.32

 

 



Besondere Impfungen in der Frauenheilkunde: 

Gynatren®
 

 




Knapp fünf Millionen Frauen erkranken jährlich an einer Scheidenentzündung.
Oft erschweren Rezidive (das Wiederauftreten) die Behandlung.
Die Patientinnen leiden unter Ausfluss, Geruchsbelästigung, Jucken, Brennen und Schmerzen. Das Risiko einer in den Bauch-Raum aufsteigenden Infektion wird erhöht.
Auch die Partnerschaft wird beeinträchtigt. Der Einsatz lokaler Medikamente ist im akuten Fall zwar notwendig und sinnvoll, kann aber erneute Infektionen nicht verhindern. In Falle einer Scheideninfektion wird auch die natürliche „Abwehrflora“ – die Milch-Säurebakterien (Laktobazillen) durch die krankmachenden Keime, Trichomonadenund Pilze verdrängt.
Die Milchsäurenproduktion sinkt und bittet in dem veränderten Milieu optimale Bedingungen für die Vermehrung der pathologischen Keime.Die genaue Ursache der rezidivierenden Scheidenentzündung ist bislang ungeklärt.


Von außen einwirkende und im Innerern des Körpers liegende Ursachen können die natürliche immunologische Schutzfunktion der Scheidenflora beeinträchtigen, so dass das Risiko eines Rückfalls steigt.


Für eine langfristig erfolgreiche Therapie bietet sich daher der Impfstoff Gynatren® an. Er erhält inaktivierte Keime verschiedener Laktobazillus-Stämme und erzeugt die Bildung spezifischer Antikörper. Diese richten sich in erster Linie gegen untypische Stämme der Milchsäurebakterien, die nicht zum natürlichen Milieu beitragen. Außerdem werden über Kreuzreaktionen auch krankhafte Erreger eliminiert. So kurbelt Gynatren® die lokale Immunantwort an und erhöht die Konzentration der IgA-Antikörper, die von enormer schützender Bedeutung für das Scheidensekret sind. Die Laktobazillen werden langfristig wieder aufgebaut. Nach Impfung mit Gynatren® ist auch die Haftung krankmachenden Keime an die Schleimhaut der Scheide reduziert.


Die Impfung mit Gynatren® erfolgt als Grundimmunisierung in Form von drei Spritzen immer im Abstand von zwei Wochen.

Nach einem Jahr wird zur Auffrischung eine vierte Injektion gegeben.
Der Infektionsschutz hält dann drei Jahre an.

Die Wirksamkeit der Impfung ist an großen Patientinnenzahlen dokumentiert.
Die Zahl der Rezidive sang nach der Impfung um über 80 Prozent.

Erkrankte zuvor jede Patientin an durchschnittlich 4,6 Scheidenentzündungen pro Jahr, waren es in dem einjährigen Beobachtungszeitraum nach Abschluss der Immunisierung nur noch 0,83 Infektionen im Jahr.
Knapp zwei Drittel der geimpften Patientinnen blieben gänzlich rezidivfrei.
Die Verträglichkeit der Impfung wurde von den Patientinnen als sehr gut bewertet.

Die Kosten für diese Impfung werden derzeit von den Krankenkassen nicht erstattet.  

Sie können diese prophylaktische Behandlung aber bei uns, gegen moderate Bezahlung nach der Gebührenordnung für Ärzte, durchführen.

Wir informieren Sie gerne.



 
 
Besondere Impfungen in der Frauenheilkunde:

StroVac®


Brennen und Schmerzen beim Wasserlassen

Einer der häufigsten Gründe für den Besuch beim Arzt: ein lästiger Harnwegs-Infekt. Über 8.0 Millionen
Menschen in Deutschland kennen das - Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen, häufiger Harndrang
oder Harnverhalt. Frauen sind deutlich häufiger betroffen als Männer, sogar jede zweite erkrankt im Laufe ihres Lebens mindestens einmal an einer Harnwegs-Infektion. 20 bis 30 Prozent von ihnen be­kommen immer wiederkehrende (rezidivierende) Harnwegs-Infekte. Manchmal lassen die Symptome nach,
und die Patienten warten deutlich länger, bevor sie zum Arzt gehen. Ein fataler Fehler, denn dadurch steigt das Risiko für Komplikationen wie Nierenbeckenentzündungen durch Aufsteigen des Infekts oder der Entwicklung einer Reizblase.  

Was macht Frauen anfälliger als Männer?

Dass gerade Frauen so häufig von Harnwegs- Infektionen betroffen sind, hat anatomische Ursachen:
Sie haben eine viel kürzere Harnröhre als Männer. Und diese liegt zudem in unmittelbarer Nähe der Analregion.
Die hier natürlicherweise vorkommenden Bakterien, u. a. Kolibakterien, können durch aufsteigende Besiedlung einen Harnwegs-Infekt verursachen.
Normalerweise haben sie keine Chance, denn der Blasenschließmuskel bildet eine natürliche Barriere.
Und Urinfluß sowie die antimikrobielle Aktivität des Urins zerstören die Bakterien rasch.
Manchmal sind es aber noch ganz andere Faktoren, die das Bakterien-Wachstum begünstigen.
Zum Beispiel Schwangerschaft und die Zeit kurz nach der Geburt.
Bei Männern ist oft die Vergrößerung der Prostata mit Einengung der Harnwege mitverantwortlich für Harnwegs-Infekte.  

Antibiotika  manchmal nicht alles. 

Bakterielle Harnwegs- Infekte werden mit Antibiotika behandelt. Die beseitigen in der Regel schnell und nachhaltig die Auslöser der entzündlichen Reaktion - die Bakterien. Doch diese Behandlung hat ihre Grenzen. Kehrt ein solcher Infekt immer wieder, ist der Therapie-Erfolg häufig nicht zufrieden stellend. Die durch das Antibiotikum ausgelöste Veränderung der körpereigenen Flora kann zudem unangenehme Nebenwirkungen wie Scheiden-Infektionen begünstigen.
Und insbesondere bei komplizierten Harnwegs-Infektionen, denen also begünstigende Faktoren zugrunde liegen, kommt es häufiger zur so genannten Resistenzbildung der Bakterien.
Das heißt, dass ein Antibiotikum nicht mehr gegen diese bestimmte Bakterienart wirkt. Bei fehlendem Ansprechen oder sehr häufigem Wiederauftreten (Rezidiv), wird eine weitere Abklärung der Ursachen vorgenommen und gegebenenfalls eine Langzeit-Antibiotika- Behandlung für drei bis sechs Monate veranlassen.  

 

Problemfall Rezidiv - Impfung beugt vor.

Eine sinnvolle Ergänzung ist seit einiger Zeit die vorbeugende Immunisierung – Sie bekommen dreimal eine Spritze im Abstand von je 1 - 2 Wochen in den Oberarm. Diese enthält abgetötete Formen derjenigen Keime, die für Harnwegs-Infekte verantwortlich sind.
Diese geben dem Immunsystem das Signal zur Bildung eigener Abwehrstoffe und senken damit das Risiko
für weitere Harnwegs- Infekte erheblich. Die Behandlung kann auch während einer Akut-Phase begonnen werden. Der Vorteil der Immunisierung, im Vergleich zu Antibiotika, liegt in der ursächlichen Behandlung von rezividierenden Harnwegs-Infekten.



Kostbare Gesundheit.

Zahlreiche ärztliche Leistungen, die allgemein empfohlen wer­den, wie eine Therapie bei wiederkehrenden Harnwegs-Infekten, sind nicht im festgelegten Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkasse enthalten.
Als gesetzlich Versicherte können Sie eine solche Therapie trotzdem erhalten, indem Sie die entstehenden Kosten selbst tragen. Die Arztleistung regelt sich nach der amtlichen Gebühren­ordnung (GOÄ).
Private Krankenversicherer erstatten die Behandlung gegebenenfalls, wenn die medizinische Indikation belegt ist. Hier soll­ten Sie mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Krankenversicherung vorab Rücksprache halten.

 

Harnwegs -Infekt frühzeitig behandeln.

In den meisten Fällen werden Harnwegs-Infektionen durch Bakterien verursacht. Um zu vermeiden, dass diese Infekte immerwieder auftreten und chronisch werden, sollten Sie rechtzeitig handeln.
Bei akuten Beschwerden werden deshalb mit überwiegend gutem Erfolg Antibiotika eingesetzt, die die Krankheitserreger gezielt beseitigen. Neben den Antibiotika kommen pflanzliche Präparate (Phytopharmaka) zum Einsatz. Auch die vorbeugende Behandlung gegen bakterielle Harnwegs- Infekte ist heutzutage möglich.
Sie beruht auf einer Immunisierung gegen sehr häufige Erreger dieser Infekte.
Ebenso wird das möglicherweise geschwächte Immunsystem stimuliert.

 

Was könnten ich selbst tun?

• Flüssigkeit Trinken Sie viel, damit mögliche Keime ausgeschieden werden können - mindestens zwei bis drei Liter Flüssigkeit am Tag.

• Häufiges Wasserlassen Gehen Sie nicht erst zur Toilette wenn "es drückt". Denn dadurch bleiben eventuelle Bakterien unnötig lange in den Harnwegen.

• Schutz vor Unterkühlung Halten Sie Füße und Unterleib warm. Tragen Sie täglich frische, luftige Baumwollunterwäsche, die Sie bei 60 – 90 Grad Celsius  waschen können. Ziehen Sie direkt nach dem Schwimmen trockene Kleidung an.

• Hygiene Achten Sie auf sorgfältige Hygiene, aber bitte nicht übertreiben. Zur Reinigung am besten viel warmes Wasser und wenn nötig Seife oder Waschlotion, die den Säureschutzmantel der Haut nicht angreifen, verwenden.

• Gesund leben Entspannen Sie mal zwischendurch, denn zuviel Stress schwächt das Immunsystem.
Mit ausgewogener Ernährung und vielen Vitaminen bleiben Sie fit.